Leidenschaft für das grüne Gold: Elisabeth Stiglmaier ist Hopfenbotschafterin in der Hallertau. Mit ihr erleben Gäste die besondere Kulturlandschaft hautnah.
17.000 Hektar Fläche, sieben Meter hohe Pflanzen und Hopfengärten, soweit das Auge reicht: Willkommen im größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Seit mehr als 1.000 Jahren wird in der Kulturlandschaft Hallertau Hopfen angebaut. Die Traditionen der Region sind geprägt vom grünen Gold und haben ganz Bayern und seine Bierkultur beeinflusst.

Hallertau, Holledau, Elisabeth Stiglmaier, Hopfen-Botschafterin
Mitten im Herzen Bayerns liegt die Kulturlandschaft Hallertau. In der hügeligen und sehr ursprünglichen Region hat der Hopfenanbau Tradition. Gepflanzt in den fruchtbaren Lößboden des tertiären Hügellandes, wird die „bayerischste“ aller Pflanzen kultiviert. Hopfenbotschafterin Elisabeth Stiglmaier bietet in dieser Region Führungen an. Bei ihr erleben Gäste die Geschichte des grünen Golds hautnah. „Ich erzähle ihnen, was der Hopfen für die Hallertau bedeutet und wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat“, erzählt die Expertin. So stammt das erste schriftliche Dokument über den Hopfenanbau in der Hallertau aus dem Jahr 736.
Hopfen: Reise durch bayerische Geschichte
Damals wird Hopfen nicht nur zum Bierbrauen verwendet, sondern als Heilpflanze eingesetzt. Wegen seiner konservierenden Wirkung nutzen die Menschen ihn als Beruhigungs- oder Abführmittel. Oder sie würzen mit der aromatischen Pflanze ihre Speisen. Erst im Mittelalter mischen sie Hopfen dem Biersud bei. Mit dem Bayerischen Reinheitsgebot im Jahr 1516 wird dieses „Rezept“ offiziell besiegelt: Von da an darf Bier nur noch mit Wasser, Gerste und Hopfen gebraut werden. Diese strenge Regelung gilt bis heute – und hat das bayerische Bier mit seiner herausragenden Qualität in der ganzen Welt berühmt gemacht.
Im 19. Jahrhundert erlebt der Hopfen dank neu erschlossener Verkehrswege und dem Bau der Eisenbahn eine Hochzeit. Seit 1966 ist die Hallertau das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Das grüne Gold prägt das Leben und Denken der Menschen, die hier leben. Damals wie heute.Davon zeugen interessante Museen wie das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach und
das Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum Mainburg sowie zahlreiche Brauereien. Doch nicht nur beim Bier hat sich das grüne Gold bewährt. Mittlerweile wird es auch für Tee, Pralinen oder im Wellness-Bereich verwendet – und ist dabei immer stärker im Kommen.
Kulturlandschaft Hallertau: Bayerischen Hopfen riechen, tasten, schmecken
Dass die Tradition des Hopfens erhalten bleibt, dafür sorgen viele Bauernhöfe der Region Hallertau, die ihn nach wie vor anbauen. Einer davon ist der Jungbauernhof von Elisabeth Stiglmaier im ostbayerischen Attenhofen. Hier duftet es blumig und grasig: Über dem gesamten Hof hängt ein würziger, anregender Geruch. „Nehmen Sie einen tiefen Atemzug“, sagt die Bier-Sommelière und lächelt wissend.
Elisabeth Stiglmaier ist eine von 16 Hopfenbotschafterinnen in der Hallertau. Mit spannenden Zeitreisen, authentischen Geschichten, vielen Tipps und der Liebe zu dem grünen Gold gibt sie das Wissen über die Hopfenpflanze und die besondere Kulturlandschaft der Hallertau ihren Gästen weiter.
Dabei ist ihre Aufgabe viel mehr als nur Imagepflege für die Region: Es ist die Leidenschaft von Elisabeth Stiglmaier für Hopfensorten, Aromen und Geschmäcker, mit der sie die Besucher in ihren Bann zieht. Die 54-Jährige lässt sie tief in die Welt und Geschichte des Hopfens eintauchen.
Damit vermittelt sie genau das, was den Charme der Hallertau ausmacht: die seit Jahrhunderten gewachsene Kultur, das authentische Gemeinschaftsgefühl und die ursprüngliche Natürlichkeit des faszinierenden Hopfenanbaugebiets. Damit sich alle in der Hallertau „dahoam“ fühlen und ein wichtiges Stück bayerischer Geschichte selbst riechen, tasten und schmecken.
Persönliche Tipps von Elisabeth Stiglmaier:
- Hundertwasser Turm: Er ist das Wahrzeichen der bekannten Kuchlbauer-Brauerei in Abendsberg. Im Jahre 1999 entwirft der renommierte Künstler Friedensreich Hundertwasser die Vorlage für dieses 35 Meter hohe architektonische Werk. Runde Formen, bunte Farben: Der Turm verbindet Baukunst mit Braukunst – einer jahrhundertealten Tradition in der Hallertau, die noch lange erhalten bleiben soll.
- Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch
- Befreiungshalle Kehlheim
- Deutsches Hopfenmuseum in Wolnzach
Bildquelle: Hallertau, Holledau, Elisabeth Stiglmaier, Hopfen-Botschafterin